Bei jeder Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel etwas an. Selbst bei einer kohlenhydratarmen Ernährung verzichtet man nicht gänzlich auf Kohlenhydrate.
Das bedeutet, dass auch wenn man eingeschränkt Kohlenhydrate verzehrt, Insulin benötigt wird, um den Blutzucker zu den Zellen zu transportieren. Nach einer Mahlzeit steht also die Fettverbrennung für einen Moment still.
Bei einer Slow-Carb-Diät setzt die Fettverbrennung nur deutlich schneller wieder ein und kommt dann langsam in Schwung. Werden statt weniger größerer Mahlzeiten (4 pro Tag) immer wieder kleinere Mahlzeiten zwischendurch verzehrt, so verhindert man, dass die Fettverbrennung über einen längeren Zeitraum auf voller Leistung arbeitet. Daher ist es wichtig, sich bei Hauptmahlzeiten, satt zu essen. Dann macht auch ein dicker Schlag Sahne – z. B. auf dem Dessert – nichts aus.
Naschen – Die Fettverbrennung steckt im Stau
Für die Fettverbrennung sind bildlich gesehen ständiges Naschen und kleinere Mahlzeiten, selbst wenn diese weitestgehend ohne Kohlenhydrate auskommen, in etwa wie als Autofahrer im zähfließenden Verkehr festzustecken. Man bremst runter bis auf null, dann geht es langsam wieder vorwärts, man gewinnt an Fahrt, bis dann wenige Zeit später wieder abgebremst werden muss.
Wer sein Ziel schneller erreichen möchte, nimmt am besten die Ausweichstrecke und fährt bei einer konstanten Geschwindigkeit. Die notwendigen Pausen, die man als Mensch einfach braucht, sind in der Analogie zur Fettverbrennung entsprechend die Mahlzeiten.
Ausreichende Mahlzeiten sind wichtig
Wer sich nach dem Plan einer Low-Carb-Diät richtet und in erster Linie proteinreiche Lebensmittel sowie Gemüse usw. isst, sollte Anfangs die Kalorien der Mahlzeiten überschlagen. Es erscheint für jemanden, der kleinere Portionen mit vielen Kohlenhydraten (und somit vielen Kalorien) gewohnt war, ungewöhnlich, in einer Diät einer größere Menge an Lebensmitteln zu sich zu nehmen. Es ist allerdings extrem wichtig, bei den Hauptmahlzeiten ausreichend Nährstoffe und Kalorien aufzunehmen, da man sich sonst schnell schlapp fühlt oder sogar Kopfschmerzen bekommt.
Das ist eine der häufigsten Kritiken an kohlenhydratarmer Ernährung (neben medizinischen Bedenken wie die Bildung einer Fettleber etc.). Dabei sind derartige Erscheinungen eigentlich eher ein typischer Anfängerfehler.
Pause, wie lange denn?
Je nach Tagesablauf sollte man versuchen, die Mahlzeiten ca. 4 bis 5 Stunden auseinander zu legen. Der Stoffwechsel benötigt, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Fitness und Ähnlichem, selbst nach einer kohlenhydratarmen Mahlzeit etwa 30-60 Minuten, um wieder die Fettverbrennung auf Maximum zu stellen. Eine große Ausnahme ist hier intensives Ausdauertraining. Sind die Kohlenhydratspeicher des Körpers weitestgehend leer, zieht die Fettverbrennung deutlich schneller wieder an.
Wann Essen?
Gute Erfahrungen wurden mit größeren Mahlzeiten zu den üblichen Tageszeiten gemacht. Die können allerdings variieren und sollten nicht zu statisch betrachtet werden. Lieber einmal eine Stunde früher oder später essen, als sich in irgendeiner Form unter Druck zu setzen. Das bringt im Endeffekt nur unnötig Stress oder ein schlechtes Gewissen. Ein – nicht statischer – Plan für einen durchschnittlichen Tag könnte z. B. wie folgt aussehen:
8:30Uhr – Proteinshake (am besten direkt 30 Minuten nach dem Aufstehen)
12:30Uhr – Mittagessen
16:30Uhr – Nachmittagssnack
19:30Uhr – Abendessen
Wer gern ein deftigeres Frühstück mag, z. B. Speck und Rührei, kann auch statt einem Proteinshake ein solches Frühstück bevorzugen.
Viel Wasser trinken!
Wer gern Sahne schlemmt, der sollte unbedingt viel Wasser trinken, denn damit kann die Fettverbrennung ganz gezielt und ohne großen Aufwand optimiert werden. Einer Studie der Berliner Charité zufolge wird die Fettverbrennung durch den Genuss von 22 Grad warmen Wassers angetrieben. Bei einer Menge von zwei Litern am Tag werden so zusätzlich 200 Kalorien verbraucht.
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